Das Erbe

Der NS-Kurzfilm DAS ERBE (1935)

Hauptdarsteller sind der kluge, bärtige Professor und seine reizende Assistentin, Fräulein Volkmann. Fräulein Volkmann darf sich dann „gerade eingetroffenes Material“ ansehen. Ein Film im Film! Schon damals! Dieses Material handelt von Pferden und Jagdhunden. Bei ihnen habe man, erläutert ein junger, gut aussehender Mann, die besten Eigenschaften heraus gezüchtet. So müsse man es auch bei den Menschen halten. Reinrassig züchten, Minderwertiges ausscheiden.

Der freundliche Professor erläutert später seiner blonden Assistentin Fräulein Volkmann an den Beispielen aus dem Tierreich das „Gesetz der natürlichen Zuchtwahl. „Dann treiben die Tiere also eine regelrechte Rassenpolitik!“, so bemerkt Fräulein Volkmann erstaunt und bietet damit dem Film die Gelegenheit, auf die Bedeutung der richtigen Gattenwahl zur Vermeidung erbkranken Nachwuchses und schließlich auf das Elend der körperlich und geistig Behinderten überzuleiten.

Bereits vor einigen Jahren propagierte Silvio Gesell in seinem Buch „Der abgebaute Staat“, die Züchtung von „Kraft, Gesundheit, Geist, Schönheit“ als gesellschaftliches Ziel. Gesell verlangt den „Schutz der Rasse“ und die „Förderung der Hochzucht“. Der wahrhaft völkisch gesinnte Mensch, der den Klassengeist hasst und ein schönes Volksleben sehen möchte, sollte erkennen, dass diese Ansichten und spätere Filme damals „emanzipatorisch“ waren, obwohl sie für so manchen heute reaktionär erscheinen mögen.

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